Steuerfreibetrag falsch berechnet?

[A.Wesker]

Hallo,

ich habe kürzlich meine Depots alle bei TR* zusammen gelegt und hier auch meinen Steuerfreibetrag eingerichtet. Vorher hatte ich bei TR nur ein paar Einzelaktien und keinen Steuerfreibetrag, da dieser auf meine anderen Depots verteilt war. Mittlerweile besteht mein Portfolio aus Einzelaktien sowie ETFs, wobei alle Dividenden auszahlen. Soviel als Intro um das nachfolgende Problem besser verstehen zu können.

Nachdem bei TR anfang Januar mein Steuerfreibetrag eingerichtet wurde, sind im Laufe der letzten Wochen bereits über 180 Euro Steuern vom Freibetrag abgezogen worden. Ich habe keine Verkäufe getätigt und meine Dividenden sind bei weitem nicht so hoch, um auf diesen Wert zu kommen. Diese 180 Euro wurden auch nicht mit einmal abgezogen sondern immer in verschieden großen Schritten....mal 8 Euro mal 70 Euro usw.. Mir ist klar, dass da irgendwie auch schon die Vorabpauschale mit drin ist. Mein Problem ist jedoch, dass ich nirgendswo sehe wie sich diese Steuern zusammensetzen. Ich habe keine Dokumente, Nachrichten, Abbrechnungen oder ähnliches erhalten. Für mich ist das im Moment alles sehr intransparent, und es kommen pro Woche neue Abzüge vom Freibetrag hinzu.

Ich habe natürlich den TR-Support kontaktiert, muss aber an der Stelle sage, dass dieser absolut schlecht ist. Innerhalb der letzten 4 Wochen wurde nicht eine meiner Anfragen beantwortet.

Hat von euch jemand aktuell ähnliche Probleme oder bereits früher gehabt?

 

[Muschelschubser]

Klicke mal in der Startansicht oben links auf den grünen oder roten Kreis mit dem Buchstaben und scrolle runter, ob dort unter „Aktivität“ Vorabpauschalen-Bescheinigungen hinterlegt sind. Wenn es sie gibt, findest Du sie dort.

Leider sind auch bei mir diese lückenhaft, weshalb ich ebenfalls den Support anschreiben musste.

 

[A.Wesker]

Kann ich direkt verneinen, dort steht nichts über Steuern.

 

[Muschelschubser]

Schade. So sollte das aussehen….

 

[Roliboli]

Hi @A.Wesker,

wenn du alles bei TR* zusammengeführt hast würde ich dir für deine Dokumentation und Nachverfolgbarkeit
die hier beschriebene Variante mit Python empfehlen:
Da kannst du am PC oder Mac alle Dokumente auf einmal runterladen und diese sind auch bereits sortiert und beschriftet!

https://www.traderepublic.community...-dokumente-mit-pytr-python-toll.450/post-5411

 

[A.Wesker]

Aber dafür müssten die Dokumente ja irgendwo existieren, was sie ja nicht tun. Außerdem werde ich sicher keinen frei verfügbaren GitHub Script meine Logindaten geben.

 

[Roliboli]

Aber dafür müssten die Dokumente ja irgendwo existieren, was sie ja nicht tun.

Wenn bei dir der Freibetrag sinkt, dann ist das auch immer durch ein steuerrelevantes Ereignis ausgelöst worden,
durch Verkauf, Vorabpauschale, Zinsen usw.
Und dafür sind auf jeden Fall Abrechnungen/Dokumente da.
(auch wenn dort leider in den Abrechnungen der Freibetragsabzug nicht explizit ausgewiesen ist, solange Freibetrag vorhanden ist)
Und nur, weil du sie nicht auf Anhieb findest, sind sie trotzdem da!

Außerdem werde ich sicher keinen frei verfügbaren GitHub Script meine Logindaten geben.

Soooorry, wollte nur helfen..............

 

[A.Wesker]

(auch wenn dort leider in den Abrechnungen der Freibetragsabzug nicht explizit ausgewiesen ist, solange Freibetrag vorhanden ist)
Und nur, weil du sie nicht auf Anhieb findest, sind sie trotzdem da!

Aha, worauf stützen sie ihre Aussage dass definitiv welche da sind? Und was heißt nicht auf Anhieb finden? Glauben sie etwa, ich würde hier im Forum schreiben wenn ich nicht jeden einzelnen Menüpunkt bereits mehrfach durchsucht hätte? Es sind keine Dokumente vorhanden, wie oft soll ich das noch sagen. Es kann gut möglich sein, dass die bei TR* irgendwo auf ihren Servern liegen, aber auf der "Clientsite" sind sie nicht einsehbar.

 

[mannikr]

ganz schön aggresiv der junge Mann, erst ne Frage stellen und sich dann von den vermeintlichen Helfern nichts sagen lassen wollen

 

[Moonshine]

Hallo Wesker,
ich habe das Problem auch. Kurz nach Freischaltung des Freibetrages, und bei Abzug einer Vorabpauschale, sehr kleiner Betrag. In dem Dokument der Vorabpauschale war der Freibetrag bereits verringert. Um ca 37 Euro,wozu mir kein Dokument vorliegt. Dachte es handelt sich um einen anderen etf, wozu ich nämlich keine Meldungen bzgl anstehender Pauschale erhalten hatte, aber es liegt mir einfach nix vor. Anfrage an TR ergab nur dass evtl falsche Abzüge immer mal wieder automatisch korrigiert würden blabla.
Es gab keine Verkäufe und zu dem Zeitpunkt auch noch keine Dividende oder Zinsen.

 

[Al-Bert]

Ist bei mir auch so. Der Abzug beim Freibetrag passt nicht zur Vorabpauschale und zur Ausschüttung. Inwieweit die Zinsen da mit reingehen, ist unklar. Die Summe wäre dann aber noch höher.

 

[t.klebi]

Inwieweit die Zinsen da mit reingehen, ist unklar.

Was ist da unklar?
Selbstverständlich mindert jeder ausgezahlte Euro Zins, und jede laufend ausgezahlte Dividende ebenfalls deinen erteilten Freistellungsauftrag.
Sobald der Freistellungsauftrag aufgebraucht ist, werden alle Erträge (auch die Zinserträge) nur noch netto, also nach Abzug von KapSt + SolZ ausgezahlt.

 

[Al-Bert]

das ist doch klar, wieso das unklar ist die Summen passen in keiner Weise zu dem, was abgezogen wurde.

 

[Roliboli]

Also ich hab bei mir nochmal jetzt nachgeschaut und bei mir sind "alle" Dokumente vorhanden.
Aber, was immer noch zu Missverständnissen führen kann und offensichtlich führt,
und mich auch nervt, ist leider die Tatsache ,
dass TR in der normalen Abrechnung noch keinen Abzug vom Freibetrag ausweist
solange dieser noch verfügbar ist und dies nur über die Steuertöpfe ersichtlich ist!
Das erschwert natürlich die Übersicht und die Nachverfolgbarkeit wenn schnell mehrere steuerrelevante Ereignisse eintreten.

Wie das aussehen und für alle das Leben leichter machen könnte, hat ja TR jetzt bei den Vorabpauschalen super gelöst!
dort gibt es einen Absatz mit der "steuerlichen Verrechnung",
in dem man auch den Abzug ob vom Topf oder vom Freibetrag nachvollziehen kann!

Ich hoffe, dass kommt bald für alle Abrechnungen Das wäre so hilfreich.

 

[Roliboli]

Nachtrag:
Die neue Darstellung der steuerlichen Verrechnung wie in der Vorabpauschalen Doku finde ich jetzt richtig gut,
da die Darstellung der Steuerproblematik uns schon von Anfang an beschäftigt......
siehe altes Thema hier:
https://www.traderepublic.community/threads/anrechnung-auf-freibetrag-und-verlustverrechnungstöpfe.118/

 

[Al-Bert]

ich weiß immer noch nicht genau, woher bei mir die Summe stammt, die bis jetzt vom Freibetrag subtrahiert wurde. Die Vorabpauschale jedenfalls ist nur winzig, und auch die bisherige Ausschüttung ergeben in Summe auf keinen Fall diesen Betrag.

wenn ich die Zinsen aus Januar hinzu rechne, passt das auch nicht, da ist die Summe größer als der Abzug.
und in den Unterlagen zu den Zinsen und der Ausschüttung sind keine Steuerabzüge genannt.

insgesamt sehr unbefriedigend, finde ich

 

[Roliboli]

@Al-Bert, da sind wir alle bei dir,
trotz der komplexen Materie ist es um so wichtiger sich mit der Steuerthematik
und der Reihenfolge sowie der Art der Verrechnung zu beschäftigen,
dann wird einiges Klarer
zum Jahresbeginn wird
der Freibetrag wieder auf den eingereichten Betrag gestellt
der Verlusttopf sonstige mit den Werten übernommen(falls keine Verlustverrechnung über Steuererklärung erfolgt)
der Verlusttopf Aktien mit den Werten übernommen(falls keine Verlustverrechnung über Steuererklärung erfolgt)
der Quellensteuertopf genullt

Wenn du das jetzt nachrechnen/nachvollziehen willst, musst du dir alle Abrechnungen mit steuerrelevante Ereignissen vornehmen
(auch wenn darin kein Steuerabzug ausgewiesen ist, da noch über Töpfe/Freibetrag verrechnet wird)

bei Zinsen ist es noch einfach(ist Verlusttopf sonstige/Freibetrag vorhanden wird dieser vermindert)
wie bereits mehrfach gesagt wird das in der Abrechnung nicht ausgewiesen, nur in der Steuerübersicht der App)
Aber wenn keine Steuer und Soli ausgewiesen ist, ist sicher das der Zinsertrag mit Verlusttopf sonstige/Freibetrag verrechnet wurde.

bei Ausschüttungen wird es schon schwieriger
bei inländischem Ertrag siehe Zinsen (bis auf Ausnahmen noch einfach)

bei ausländischen Ertrag wird die Quellensteuer abgezogen und ausgewiesen und im Quellensteuertopf hinzugerechnet
und gleichzeitig der Ertrag in Euro umgerechnet und mit Verlusttopf sonstige/Freibetrag verrechnet
durch die Währungsumrechnung sind die "Zahlen" auch nicht dieselben bzw. dargestellt, deshalb auch nicht gleich verständlich
besser am Beispiel einer Abrechnung von US-Aktien erklärt:
in Blau die Zahlen, die sich auf der Abrechnung wiederfinden,
in Rot die du dir errechnen musst bzw. nicht in der Abrechnung stehen
Übersicht Position Anzahl x Ertrag in USD = Summe Betrag USD z. B. 50,00 USD
Abrechnung Quellensteuer für US-Emittent (15%) 7,50 USD
Umrechnungskurs (steht in der Abrechnung)beachten: 1,0795 EUR/USD
wäre hier 7,50/1,0795 = 6,95€ wandern in den Quellensteuertopf
Buchung 50,00USD-7,50USD = Zwischensumme 42,50USD 42,50/1,0795 = 39,37€
39,37€ würden jetzt auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben
Abzug vom Verlusttopf sonstige/Freibetrag 50,00/1,0795 = 46,32€ !

2.Stufe wäre hier wenn Freibetrag aufgebraucht und noch der Quellensteuertopf gefüllt ist, dann würde in der Abrechnung mit obigen Beispiel 50,00/1,0795 = 46,32€ ! Diese würden jetzt auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben
Gleichzeitig werden vom Quellensteuertopf 39,37€ abgezogen, da diese Summe mit der dt. Steuer verrechnet wird.
(46,32€ - 6,95€(aus dieser Ausschüttung) = 39,37€)

3.Stufe wäre hier wenn Freibetrag und Quellensteuertopf aufgebraucht sind, dann würde in der Abrechnung mit obigen Beispiel
Übersicht Position Anzahl x Ertrag in USD = Summe Betrag USD z. B. 50,00 USD
Abrechnung Quellensteuer für US-Emittent (15%) 7,50 USD (wird mit 15% dt.Kapst. verrechnet)
Umrechnungskurs: 1,0795 EUR/USD
Kapsteuer: 50,00/1,0795 = 46,32€ x10% = 4,63€
Soli: 4,63€ x 5,5% = 0,25€
Buchung 50,00USD-7,50USD = Zwischensumme 42,50USD 42,50/1,0795 = 39,37€
39,37€ würden jetzt auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben
Abzug vom Verlusttopf sonstige/Freibetrag 50,00/1,0795 = 46,32€ !

bei Vorabpauschalen steht es in der Abrechnung(so wünsche ich es mir mindestens für alle zukünftigen Abrechnungen!)
hier gibt es einen Absatz mit der steuerlichen Verrechnung,
auch wenn die Herleitung nicht gezeigt wird.(Erklärung dazu gibt's im Netz bei Finanztip usw.)

bei Crypto zählt hier nicht mit rein, da "Cryptos" als "sonstige Wirtschaftsgüter" gelten und nicht unter die Kapitalertragssteuer,
sondern unter die Einkommenssteuer! fallen wenn bei unterjährigen Verkauf die Freigrenze(2023=600€;2024=1000€) überschritten wird

bei Verkäufen Aktien/ETF/Optionen ist es am schwierigsten, da Verkaufserlös - Kaufkosten den Verlust oder Gewinn ergeben und je nachdem dann die entsprechenden Töpfe erhöht oder vermindert werden. Wenn man nachrechnen will, kommt man ohne paralleles Tracken nicht herum.
zusätzlich hier bei ETFs die Teilfreistellung beachten(bei Aktien-ETFs=30%)

Tipp: die Töpfe werden über Nacht aktualisiert, das heißt am Tag des Verkaufs einen Screenshot machen und am nächsten Tag die Veränderung nachvollziehen....

das sollte erstmal für den groben Einstieg reichen( denn zu jedem Punkt gibt's sicherlich noch Ausnahmen/Besonderheiten),

Mir war es wichtig mal ein paar Punkte zum Verständnis nieder zu schreiben, da in letzter Zeit vermehrt der Vorwurf der Falschberechnungen seitens TR aufgekommen ist. Anhand der Komplexität spielen hier schnell Denkfehler mit rein.
TR zieht sich hier wieder unnötig den Unmut vieler User zu, die wissen wollen wie sich die Abzüge zusammensetzen.
Ich hoffe wenigstens, das durch das erhöhte Supportaufkommen diese Thematik an Priorität gewinnt
und das nach dem Vorbild bei der Vorabpauschalenabrechnung hier mehr Transparenz Einzug hält.

 

[Al-Bert]

Das Hin- und Herrechnen müsste man wohl machen, aber mal ernsthaft: wer kann und macht das schon? puh, das ist ist wirklich kompliziert und mir zu hoch, ehrlich gesagt.

in den Töpfen ist nichts eingetragen, und war es auch noch nie. Inwieweit da dann was zum Tragen kommt, kann ich also gar nicht sehen. Und genau deswegen nervt es total, das TR da so mir-nix dir-nix den Freibetrag verringert, ohne das man das irgendwie nachvollziehen kann.
Das können andere sicher besser!
Diese Art Fragestellung hatte ich in den letzten 20 Jahren bei der ING* nie, da gabs wegen jedem Pups eine Nachricht.

 

[t.klebi]

Das Hin- und Herrechnen müsste man wohl machen, aber mal ernsthaft: wer kann und macht das schon? puh, das ist ist wirklich kompliziert und mir zu hoch, ehrlich gesagt.

Hohe Komplexität betrifft doch aber sehr viele Teile des alltäglichen Lebens.
Man kann versuchen sich in die jeweilige Thematik einzuarbeiten. Manchmal klappt das recht gut, manchmal wird man grandios scheitern und häufig scheitert man grandios, merkt das aber überhaupt nicht. "a little knowledge is a dangerous thing"

Hier scheint aber zusätzlich noch ein Fehler von TR vorzuliegen. Bevor der nicht beseitigt wurde, wird mit dem Nachvollziehen vermutlich nichts.

 

[Al-Bert]

ja, das Leben an sich ist hoch komplex. In Finanzfragen jedoch sollte es so sein, dass jeder Laie zumindest nachvollziehen kann, warum was wo abgezogen wurde. Und das ist hier eben nicht der Fall.
Es fehlen schlicht die Unterlagen, die es zumindest im Ansatz erklärbar machen würden. Und TR macht eben nicht den Eindruck, als dass da mal was in der Richtung verbessert wird. So kann man kein Vertrauen aufbauen oder halten.