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Abrechnung Aktiengeschäft (FIFO, Buy In)

tt0079

War schon mal da
Hallo,

ich bin seit 4 Jahre bei Trade Republic und war mit deren Leistungen eigentlich recht zufrieden.

Bis ich 25% meiner Goldwind-Anteile verkaufte.

Ich hatte die Anteile in 18 Tranchen von jeweils 3000 bis 9000 Stück bei fortlaufend fallenden Kursen gekauft, initial bei 1,50 Euro, zum Schluss bei 0,378 Euro. Schließlich besaß ich 71400 Anteile, deren Buy-in von TR mit 0,6983 Euro angegeben wurde. Bei Verkauf der 25% Anteile (18098 Stück) lag der Aktienkurs bei 0,85 Euro. Mir wurde von TR ein Gewinn von 2792,61 Euro zugewiesen, was einem Einstandskurs von 0,6958 Euro entspricht.

So weit, so gut.

Nach dem Verkauf der Anteile fiel mir dann auf, dass die verbleibenden 53300 Anteile mit einem Buy-in von 0,548 Euro ausgewiesen wurden, also um mehr als 20% unter dem zuvor ausgewiesenen Einstandskurs.

Meine Anfrage bei TR zu dem stark veränderten Buy-in wurde zwei Mal mit dem Verweis auf die FAQ zum Buy-in beantwortet, wahrscheinlich von Chatbots. Sinngemäß heißt es dort, dass der Buy-in nur eine schwache Korrelation mit dem Einstandskurs hat, was mir aber nicht plausibel erschien.

Mit dem Verkauf von 1000 Anteilen Goldwind habe ich die Probe aufs Exempel gemacht.

Das Ergebnis: Der Aktienkurs lag bei Verkauf bei 0,82 Euro, mein von TR ausgewiesener Gewinn bei 262,30 Euro. Der von TR zur Berechnung des Gewinns genommene Einstandskurs lag also bei 0,5577 Euro. Mein tatsächlicher Einstandskurs liegt aber weiterhin bei 0,6958 Euro, sodass mir fälschlich ein Gewinn von 138,80 Euro zugeschrieben wurde. Darauf sind dann 26,25% Abgeltungssteuer fällig (einschließlich Solizuschlag), mithin habe ich durch die falsche Abrechnung von TR 36,44 Euro zu viel Abgeltungssteuer bezahlt.

Das ist erstmal nicht so wahnsinnig viel, aber hochgerechnet auf den Gesamtbestand würde ich bei einem Verkauf fast 2000 Euro zu viel Abgeltungssteuer bezahlen.

Ich weiß auch mittlerweile wie TR auf den neuen Buy-in gekommen ist.

In den FAQ zum Buy-in heißt es, dass dieser nach dem First-in first-out Prinzip errechnet wird. Zur Ermittlung des neuen Buy-in nach Verkauf der 25% Aktien wurden die ersten 25% gekauften Goldwind-Aktien nicht mehr berücksichtigt. Da ich diese zu einem deutlich höheren Kurs als dem durchschnittlichen Einstandskurs gekauft hatte sinkt der Buy-in entsprechend. Ich habe das mal in einer Exel-Tabelle noch vollzogen und komme so auf den von TR ausgewiesenen Buy-in von 0,548 Euro.

Der Fehler liegt nun darin, dass hier zwei Abrechnungsmodalitäten vermischt werden. Einerseits werden bei Verkauf von Aktien, wie bei allen Brokern, die Einstandskurse zur Ermittlung des steuerlichen Gewinns/Verlusts genommen, zur Ermittlung des neuen Buy-in bzw. der Einstandskurse das First-in first-out Prinzip verwendet.

Mein Verdacht ist, dass dies ein systematischer Fehler ist und TR schon lange so verfährt. Zumindest habe ich bei Überprüfung anderer Positionen Abweichungen entdeckt, die darauf hindeuten. Bei den meisten Aktiengeschäften kommt der Fehler nicht zum Tragen. Nur wenn eine Position über mehrere Käufe aufgebaut und in mehreren Verkäufen wieder abgebaut wird.

Da TR auch bei der dritten Antwort aus nachvollziehbaren Gründen sich weigert, den Sachverhalt anzuerkennen, werde ich nach und nach meine Positionen dort auflösen. Wie ich in Bezug auf Goldwind zu meinem Recht komme, weiß ich noch nicht. Ggf. werde ich den Fall der BaFin schildern. Aber bis die in die Gänge kommen, gucke ich mir wahrscheinlich schon die Blumen von unten an.
 
Der Fehler liegt nun darin, dass hier zwei Abrechnungsmodalitäten vermischt werden. Einerseits werden bei Verkauf von Aktien, wie bei allen Brokern, die Einstandskurse zur Ermittlung des steuerlichen Gewinns/Verlusts genommen, zur Ermittlung des neuen Buy-in bzw. der Einstandskurse das First-in first-out Prinzip verwendet.

Mein Verdacht ist, dass dies ein systematischer Fehler ist und TR schon lange so verfährt. Zumindest habe ich bei Überprüfung anderer Positionen Abweichungen entdeckt, die darauf hindeuten. Bei den meisten Aktiengeschäften kommt der Fehler nicht zum Tragen. Nur wenn eine Position über mehrere Käufe aufgebaut und in mehreren Verkäufen wieder abgebaut wird.

Das ist nicht der Fall. Bei einem Verkauf ermittelt TR - wie auch alle anderen Broker - den steuerlichen Gewinn/Verlust immer nach dem FIFO-Prinzip. Das ist nach deutschem Steuerrecht so vorgeschrieben. Die Steuerermittlung ist bei mir in der Vergangenheit auch immer korrekt nach FIFO erfolgt.

Der in der App angezeigte Buy-In sollte theoretisch auch dem FIFO-Prinzip folgen. Ich würde mich auf diese Anzeige aber nicht verlassen. Bei vielen Brokern ist die Anzeige fehlerhaft, sobald ein Teilverkauf stattgefunden hat, oder spätestens dann wenn es nach einem Teilverkauf einen erneuten Zukauf gab. Broker wie comdirect bieten den Kunden daher sogar die Möglichkeit, den fehlerhaften Buy-In durch einen selbst ermittelten Wert zu ersetzen damit die angezeigte Performance wieder stimmt. Das ist aber nur ein Anzeigeproblem, im Hintergrund sind natürlich die tatsächlichen Einstandpreise der unterschiedlichen Tranchen gespeichert und werden beim Verkauf korrekt zur Steuerermittlung nach FIFO herangezogen.
 
Und wie erklärt sich die Tatsache, dass beim Verkauf von 1000 Anteilen Goldwind zur Ermittlung des Gewinns ein Einstandskurs von 0,5577 Euro angesetzt wurde obwohl mein tatsächlicher Einstandskurs weiterhin bei 0,6958 Euro lag? Das Ergebnis war, wie bereits geschildert, dass ich eine deutlich erhöhte Abgeltungssteuer zahlen musste.
 
Keine Ahnung. Den Einstandskurs zu berechnen ist ja in diesem Zusammenhang auch nicht notwendig. Natürlich kann man berechnen, was eine einzelne Aktie durchschnittlich gekostet hat, aber das ist ja vollkommen unwichtig. Relevant ist, was du für die 1000 Anteile insgesamt bezahlt hast und was du beim Verkauf erhalten hast. Relevant sind die ältesten 1000 Anteile in deinem Portfolio, die du zu diesem Zeitpunkt noch nicht verkauft hattest.

Beispiel:

1. Kauf 2000 Stück für 4000€ + 1€ Gebühr (1500 Stück davon sind bereits verkauft)
2. Kauf 400 Stück für 600€ + 1€ Gebühr
3. Kauf 400 Stück für 400€ + 1€ Gebühr
...

Beim Verkauf von 1000 Stück sind das dann
500 Stück aus dem ersten Kauf für 1000€ + anteilig 0,25€ Gebühr
400 Stück aus dem zweiten Kauf für 600€ + 1€ Gebühr
100 Stück aus dem dritten Kauf für 100€ + anteilig 0,25€ Gebühr
= Insgesamt 1701,50€

Wenn du die 1000 Anteile für 1800€ verkaufst, dann ergibt sich ein Gewinn von 98,50€. Abzüglich 1€ Verkaufsgebühr verbleibt ein steuerlich relevanter Veräußerungsgewinn von 97,50€.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass die Steuerberechnung von TR falsch ist. Nachdem hier im Sommer eine größere Umstellung erfolgt ist, gibt es teilweise wohl immer noch Probleme mit falschen Abrechnungen. Aber prinzipiell wendet TR das FIFO-Prinzip beim Verkauf korrekt an. Außer du bist gar nicht in Deutschland steuerpflichtig und TR wendet in jedem Land andere Regeln an. Das weiß ich natürlich nicht, ob das so ist.
 

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